10 Feel-Good-Filme für die Feiertage

Wie uns diese Corona-Winter doch in den Knochen sitzen! Nach Vitamin-D hungernd sehnen wir uns nach mehr Sonne, mehr Wärme und mehr Optimismus. All das ist gerade ein knappes Gut. Positives Denken fällt schwer, die Aussichten wenig erfreulich. Umso wichtiger ist es jetzt, sich auf die kleinen und schönen Dinge des Lebens zu konzentrieren. Gute, herzerwärmende Filme sind solche Dinge. Deswegen habe ich euch eine kleine Liste für meine persönlichen Feel-Good Filme erstellt. Es sind ganz unterschiedliche Genres und doch verbinde ich mit allen Zuversicht, Liebe und Hoffnung. Nicht alle sind Geheimtipps, diverse Namen werden euch allen bekannt sein. Aber manchmal hat man ja auch so ein altes Juwel der Filmkunst einfach vergessen. Dafür bin ich ja da. Viel Spaß!

Moonrise Kingdom

 

 

 
Dieser Film ist ein kleines, starbesetztes Kunstwerk. Es erzählt die Liebesgeschichte von zwei eigensinnigen Teenagern auf einer kleinen Insel, die zusammen aus ihren Strukturen ausbrechen (er aus seiner Pfadfindergruppe, sie aus einem Wohnheim und den Pflegeeltern) und gemeinsam das Abenteuer in der Wildnis suchen. Natürlich wird eine spektakuläre Suchaktion gestartet und dann ist da auch noch der aufziehende Jahrhundertsturm… „Moonrise Kingdom“ spielt mit grellen Farben, unkonventionellen Schnitten und diversen Erzählweisen. Durch seinen allgegenwärtigen Humor scheint stets ein ernster, gar melancholischer Unterton zum Ernst des Lebens durch. Und auch wenn Größen wie Bruce Willis und Edward Norton hier einen richtig guten Job abliefern, sind es die jungen Schauspieler*innen, die den Film und damit auch die Herzen der Zuschauer*innen zum strahlen bringen. Ein ganz besonderer Streifen.
 

The Sword in the Stone (Die Hexe und der Zauberer)

 

Wenn ich mal wieder zu viel Realität in meinem Leben verspüre, schaue ich diesen wunderbaren Zeichentrickfilm von Disney aus dem Jahre 1963, der im Universum von König Arthur und dem berühmten Schwert im Stein spielt, welches die Ankunft des legendären Herrschers ankündigt. Alleine der schrullige Zauberer Merlin mit seiner mürrischen Eule Archimedes sind ein echtes Highlight. Aber auch sonst kommt das Werk ohne die später recht problematischen Vorurteile von Disney (Aladin & Co) aus. Es ist ein gutmütiges Märchen mit einer heilen Welt, die wir gerade sehr gut gebrauchen können. 

The Big Lebowski

 
 
 

Ja klar, obviously. Aber eben auch immer wieder ein Erlebnis. Es wird kaum jemand diesen Artikel lesen, ohne den Film jemals gesehen zu haben. Bei mir sind es locker über 20 Durchgänge. Aber ich habe „Dude“ ja auch im Ausweis stehen 😉 Der gute Lebowski ist eine zeitlose Erinnerung daran, Dinge nicht zu ernst zu nehmen. Er ist die verfilmte Aussage von „Es ist völlig in Ordnung sich auch mal hängen zu lassen. Das Leben passiert – ob wir uns stressen oder nicht.“ Und das kann man sich gar nicht oft genug vergegenwärtigen. Macht euch ein Paar White Russians und zelebriert diesen Meilenstein der Filmgeschichte.

 

The Good Will Hunting (Der gute Will Hunting)

 

Das ungleiche Paar Matt Damon und Robin Williams erzählen hier eine Geschichte von Schmerz, Verlust, Liebe und Hoffnung. Der junge Will ist überdurchschnittlich intelligent, ja ein heimliches Genie. Jedoch kommt er aus prekären Verhältnissen und arbeitet als Hausmeister an einer Universität. Sein Talent wird von einem Dozenten durch Zufall entdeckt. Es beginnt ein Kampf um Selbstakzeptanz und Selbstliebe, bei dem ihm ein weiser Psychotherapeut (Robin Williams, wie man ihn am meisten liebte) zur Seite steht. Wie zerstörerisch Hochbegabung sein oder Weisheit auf Intelligenz prallen kann und welche Rolle die gute alte Liebe dabei spielt, erzählt dieser wundervolle Streifen auf eine einmalige Art und Weise. Selbst der von mir eher weniger geschätzte Ben Affleck hat hier eine seiner besten Rollen. Er schrieb auch das starke Drehbuch zusammen mit Damon. 

Groundhog Day (Murmeltiertag)

 

Seien wir mal ehrlich: Seit zwei Jahren leben wir diesen Film. Wenn eine Welle auf die nächste folgt, ein Winter genau so beginnt wie der Vorherige, wenn alle Gespräche in einem pandemischen Loop gefangen sind und sich die Zeit einerseits zieht wie Gummi und andererseits in Hochgeschwindigkeit durch unsere Finger rinnt, fühlen wir uns alle wie Bill Murray im „Murmeltiertag“. Und gerade deswegen ist es genau die richtige Zeit, um diesen Klassiker mal wieder anzuschauen. Auch wir werden den Loop schon noch durchbrechen. Und auch hier werden wir die Liebe brauchen. Ob zu unseren Partner*innen, Eltern, Freunden oder einfach der Liebe zu uns selbst. 

Coming to America (Der Prinz aus Zamunda)

 

Als Kind habe ich diesen Film geliebt und ich liebe ihn heute genauso. Keine Ahnung wie viel Nostalgie hier im Spiel ist – vermutlich eine Menge. Doch die witzig erzählte Geschichte eines afrikanischen Prinzen, der nach New York kommt, um seine Liebe zu finden, ist trotz des platten Drehbuchs sehr gelungen erzählt. Dafür schaut man auch über den Zahn der Zeit, der an dem Streifen genagt hat, mehr als wohlwollend hinweg. Eddie Murphy ist witzig wie immer und frönt auch hier seinem „Ich spiele fünf Rollen in jedem Film“-Fetisch. Und da ist da noch die „Soul Glo“-Werbung, mit einem der geilsten erfundenen Werbesongs ever. 

Pineapple Express (Ananas Express)

 
 

Die meisten Stoner-Filme sind richtig scheiße. Die Gags schreien „Boomer“, während die Situationen von Leuten geschrieben wurden, die einen Doobie höchstens aus Wikipedia kennen und entsprechend selten mehr als plumpe und unlustige Klischees bedienen. Ananas Express ist genau das Gegenteil und für mich der beste Film überhaupt aus diesem Genre. Das liegt ganz klar an dem Traum-Duo Seth Rogen und James Franco, die einfach wahnsinnig glaubwürdig und liebenswert sind. Eine actiongeladene Komödie, die man sich auch nicht high sehr gut geben kann. Läuft bei mir mindestens einmal im Jahr. 

Mrs. Doubtfire (Das stachelige Kindermädchen)

 

 

Noch ein Klassiker mit Robin Williams. In kaum einer anderen Rolle hat dieser tolle Schauspieler das „Gute“ so sehr verkörpert wie als Mrs. Doubtfire. Ein Vater, der sich als Kindermädchen ausgibt, um seinen Kindern weiterhin nahe bleiben zu können, ist eine rührende und zeitlose Geschichte. Wer hier nicht mitgeht ist ein herzloser Kaktus. 

Captain Fantastic (Einmal Wildnis und zurück)

 

Viggo Mortensen (Aragorn) in einer seiner besten Rollen. Nach dem Tod seiner Frau sucht er die Balance zwischen Realität und Anspruch, wenn es um die Erziehung seiner fünf Kinder geht. Zusammen leben sie in der Wildnis, jagen Tiere, feiern den Noam Chomsky Tag und sind auch sonst völlig abseits jeglicher Konventionen. Die Idylle bekommt Risse, als es zur Beerdigung der Mutter geht. Hier prallt der sympathische, aber weltfremde Ansatz des Vaters auf das tatsächliche Leben, welches in keinem Buch von Marx zu finden ist. Dieser stellt die das Dilemma vieler Eltern wunderbar in den Fokus, wenn es darum geht, die Kinder zwischen den eigenen Idealen und der tatsächlichen Lebenswelt, in der sie klar kommen sollen, zu erziehen. Ein grandioses Ende mit einem Guns N Roses Song und viel Humor machen Captain Fantastic zu einem meiner Lieblingsfilme des letzten Jahrzehnts. 

Only Lovers left alive

 

 

Welche Motivation hat das Leben ohne den Tod? Genau dieser Frage geht diese Liebesgeschichte, verpackt in einen Vampirfilm nach. Vergesst Twilight und ähnlichen audiovisuellen Abfall. Die Thematik der Unsterblichen dient lediglich als wunderschöne Metapher für die Beziehung von Adam (Tom Hiddleston) und Eve (Tilda Swinton). Während er seine Zeit als suizidaler Musiker in Detroit verbringt und täglich nach einem Grund sucht, warum er weiterhin leben sollte, ist sie am anderen Ende der Welt und erfreut sich an Büchern und Träumereien. Der Film begeistert durch seine düstere Atmosphäre, eine einmalige Ästhetik und einen phänomenalen Soundtrack, bei dem Jack White seine Finger mit im Spiel hatte. Ein Arthouse-Meisterwerk für alle, die sich von einer düsteren und melancholischen Erzählweise nicht abschrecken lassen. Kein Feel-Good-Film im klassischen Sinne, jedoch ein einzigartiges Denkmal an die Liebe als den Sinn des Lebens. 
 

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